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  • AutorenbildTom David Frey

Gefährliche Ignoranz: Wenn Islamismus auf Gleichgültigkeit trifft


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In Mannheim greift ein afghanischer Mann eine islamkritische Veranstaltung an, sticht dabei brutal mit einem langen Messer auf Michael Stürzenberger ein. Dann rammt er das Messer einem zu Hilfe eilenden 29-jährigen Polizisten in den Nacken, bevor er durch Schüsse eines Kollegen vorläufig außer Gefecht gesetzt wird. Der junge Polizeibeamte, Rouven L., wird mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert und dort in ein künstliches Koma versetzt. Kurz darauf stirbt er.


Für einen Moment steht die Gesellschaft still. Die Videoaufnahmen des Attentats sind zu grausam, als dass man einfach zum Alltag übergehen könnte. Sie erinnern stilistisch an das, was sich im Oktober des vorangegangenen Jahres hundertfach in Israel ereignete, als Islamisten dort ein Massaker anrichteten. Man sieht einen bärtigen Mann mit Brille, der, mit einem langen Messer in der Hand, mit voller Wucht auf Menschen in seiner Reichweite einsticht.

In dem kurzen Moment der Stille formieren sich dann allerdings wieder die gewohnten Kräfte. Im Interview mit Welt TV lässt Polizei-Gewerkschaftsfunktionär Rainer Wendt die Zuschauer wissen, dass, wenn „zwei Extremisten aufeinandertreffen“, es eben schnell „gefährlich“ werde.

In den Heute-Nachrichten des ZDF wird der Fall nur nebenher behandelt. Von fast 18 Minuten Sendezeit, in der es viel um die aktuelle Hochwasserlage geht, aber auch um den Strukturwandel in Ostdeutschland und um Fußball, räumt man dem Tod des mutigen Polizisten, der sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um andere Leben zu schützen, keine 30 Sekunden ein. Auch wird in dieser kurzen Zeit weder die Herkunft, noch der fragwürdige Aufenthalt trotz Ablehnung des Asylantrags des afghanischen Täters erwähnt.



Wo eben noch das Video einer Party auf Sylt die Medien- und Politwelt elektrisierte, da herrschen nach dem Mordanschlag auf Michael Stürzenberger, der am Ende mehrere Menschen schwer verletzt zurückließ und einen mutigen Polizisten das Leben kostete, eine fast peinliche Stille.


Die Nerven liegen, nur Tage vor der Europawahl, blank. Den Wahlkampf hatte man sich anders vorgestellt. Willkommen war einem nicht nur die grölende Meute auf Sylt, sondern auch die vielen Eigentore des AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah.

Den Wahlkampf hatte man gerade bei den Grünen und der SPD großflächig dem Kampf gegen Rechts verschrieben. Und jetzt das. Wie also umgehen mit der bitteren Wahrheit, dass die Einwanderungs- und Integrationspolitik krachend gescheitert scheint?


In vielen Berichten fokussiert man sich darauf, die Tat herunterzuspielen, indem man Täter und Opfer angleicht. So kommt selten ein Bericht ohne die Bemerkung aus, Michael Stürzenberger sei „Rechtspopulist“, „Islamkritiker“ oder „verurteilter Extremist“.

Es scheint, als suche man händeringend nach dem richtigen Wording, um die Messerattacke von Mannheim, wenn man sie denn thematisiert, in eine bestimmte Richtung zu dirigieren.

Solange Stürzenberger selbst ein Extremist war, so könnte man meinen, ist der Vorfall eben doch nur einer unter Gleichgesinnten. Also eigentlich keine große Sache.

Dass der „Extremist“ Stürzenberger – ob man nun mit seinen Gedanken sympathisiert oder sie ablehnt – nur von seinem Recht auf Meinungsäußerung Gebrauch machte, während der andere mit einem langen Messer wahllos auf Menschen einstach, mit dem klaren Ziel, den Tod zu säen, fällt dabei in auffällig vielen Berichten einfach unter den Tisch.



Die Mär von der friedlichen Religion


Richtet man den Blick in die Vergangenheit, dann wächst die Liste an islamistischen Attentaten auf westliche Ziele schier endlos an.


Der 11. September 2001 (2.977 Tote) markiert dabei nicht den Beginn der Fehde, steht aber Spalier als Beginn einer Ära der blutigen Exzesse im Namen einer Religion, auf die sich Abertausende Attentäter und Mörder auf der Welt berufen, während sie mit Messern, Kugeln, Panzerabwehrwaffen oder einfach mit ihren bloßen Händen anderen Menschen das Leben nehmen. Dass all das Morden und Sterben „mit dem Islam nichts zu tun“ haben könne, weiß, wer westliche Medien konsumiert, natürlich schon lange.


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Tausenden Islamisten die Kenntnis ihrer heiligen Schrift abzusprechen, und das, obwohl diese bei der Verübung ihrer Gräueltaten regelmäßig mit lauten „Allahu Akbar“-Rufen auffallen und den Tauhid-Finger stilistisch in die Kameras recken, erscheint allerdings naiv. Nicht nur das. Den gläubigen Extremisten, die ihren Drohungen nicht selten Taten folgen lassen, jeglichen Sinn für ihre eigene Religion abzusprechen und den Islam nur aufgeklärter Prägung wahrzunehmen, erscheint obendrein arrogant. 


Die wohlmeinende Gleichmacherei vieler, die meinen, den Islam als friedvolle Religion nach westlichem Vorbild erkannt zu haben, hält der Realität nicht stand. Dass die meisten islamistischen Attentäter den Koran besser kennen als so mancher westliche Kommentator, ist anzunehmen. Sowohl die Männer, die in Nizza (86 Tote) und Paris (130 Tote) mordeten, als auch die, die in London (52 Tote) und Madrid (191 Tote) einen hohen Blutzoll forderten, als auch die, die am 7. Oktober 2023 Israels Süden (rund 1.200 Tote) mit bestialischem Terror überzogen, mordeten im Namen ihrer Auslegung des Koran.


Wer die heilige Schrift der Muslime nur durch eine eurozentrische Brille lesen möchte, der sei dazu herzlich eingeladen, aber der verkennt, dass es neben der die Welt umarmenden Lesart auch solche gibt, die inhaltvoll sind und zu anderen Ergebnissen kommen.


Immer wieder verweisen wohlmeinende westliche Kommentatoren auch auf die UN-Menschenrechtscharta, die zwar keinen bindenden Charakter hat, aber die die Gutartigkeit und Gleichheit von Menschen in aller Welt belegen soll.

So, als sei die Schrift nicht etwa von westlichem Denken geprägt, sondern gleichsam von allen Kulturen. Außen vor lassen sie allerdings zumeist, dass die Organisation der Islamischen Konferenz, der 56 großflächig islamische Länder angehören, außerdem „Palästina“, im Jahr 1990 ihre eigene Erklärung der Menschenrechte aufstellte: die sogenannte Kairoer Erklärung.

Dass man in dieser Begriffe wie Menschenwürde anders definiert als im Westen, zeigt ein Blick auf Artikel 2, Abschnitt D. Dort heißt es beispielsweise: „Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird garantiert. Jeder Staat ist verpflichtet, dieses Recht zu schützen, und es ist verboten, dieses Recht zu verletzen“. Allerdings endet der auch in westlichen Ohren wohlklingende Text an dieser Stelle nicht, sondern fährt fort: außer wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt.“ Im Zweifelsfall gelten also nicht die modernen Menschenrechte - sondern die Scharia.


Natürlich ist damit nicht gesagt, dass jeder Muslim sein heiliges Buch wörtlich auslegt oder die Worte der Gewalt als Aufforderung in die heutige Zeit überträgt. Dennoch scheint es reichlich romantisch, den Koran zu einem Buch des Friedens zu machen. Zumindest dann, wenn man das Wort Frieden nach judeo-christlicher Lesart interpretiert.


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Gewalt im Gepäck


Aber es sind nicht nur die großen Anschläge, die das Zeug dazu haben, das Gesicht des politischen Westens zu verändern. Denn auch die alltägliche Gewalt breitet sich aus, gerade auch mit zunehmender Migration aus islamischen Ländern, die in den letzten Jahren neue Höchststände erreicht hat.

Die traurige Realität, die das Ergebnis naiver Politik ist, ist durch Studien und Kriminalstatistiken mittlerweile gut belegt und hält auch den Angriffen derer stand, die Kritik an Einwanderung als Rassismus und die jeden Gedanken über den Islam als islamophob abzutun versuchen.


Der Fall der pensionierten jüdischen Ärztin Sarah Halimi ist nur den wenigsten bekannt.

Dabei spricht er eine eindeutige Sprache und weist auf ein immer größer anschwellendes Problem hin, das dem politischen Westen in Zukunft noch mehr Kopfschmerzen bereiten dürfte: Islamistischer Judenhass.

Die zum Zeitpunkt ihrer Ermordung 65-jährige Pariserin wurde von ihrem Nachbarn, einem aus Mali stammenden Drogendealer, unter „Allahu Akbar“-Rufen von ihrem Balkon im dritten Stock geworfen, nachdem dieser sie zuvor noch als Dämon beschimpft haben soll.


Erwähnenswert ist auch der Fall des in der Kleinstadt Saint-Étienne-du-Rouvray ermordeten Priesters Jacques Hamel. Zwei junge und aus algerischen Familien stammende Attentäter schnitten dem gottesfürchtigen Mann die Kehle durch, nachdem sie zuvor das Gotteshaus gestürmt und ihr Opfer erniedrigt hatten.


Auch Fälle von Konversionen an Schulen werden bekannt, wo sich junge Schüler aus eigentlich christlichen Familien dem Islam zuwenden, mit der Hoffnung, so im Schulalltag weder Ausgrenzung, noch Gewalt erfahren zu müssen.


Doch selbst die sexualisierte Gewalt erschüttert und ist zu einem traurigen Phänomen geworden, dem medial zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird.

Rund 47,5% der 990 ermittelten Tatverdächtigen im Bereich der Gruppenvergewaltigung gehen beispielsweise auf das Konto von Menschen ohne deutschen Pass. Laut Informationen der Welt waren die am stärksten vertretenen Herkunftsländer dabei Syrien (71), Afghanistan (49), Irak (43) und die Türkei (33). Was die vier Länder unter anderem verbindet ist die islamische Kultur.


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Lautes Schweigen breitet sich aus


Die Liste derer, die verstummten, weil man sie tötete oder zu töten versuchte, die nicht mehr am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen, der doch die Essenz der Demokratie ist, ist lang.


Erinnert sei an den niederländischen Regisseur Theo van Gogh, der auf dem Weg zur Arbeit und auf dem Fahrrad sitzend, von einem aus Marokko stammenden Islamisten attackiert wurde. Schüsse fielen und van Gogh ging zu Boden. Der Täter schnitt dem gestürzt und am Boden liegenden, unliebsamen Künstler zunächst die Kehle durch, nur um danach ein Messer in die Brust seines Opfers zu stoßen – daran befestigt ein Bekennerschreiben inklusive einer an Ayaan Hirsi Ali gerichteten Morddrohung.


Wegen des schieren Ausmaßes an Blut zu einiger Berühmtheit brachte es auch das Attentat auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo. Das politische linke Magazin, dem die Geschmacklosigkeit vieler Inhalte schon auf dem Titelblatt anzumerken ist, hatte gewagt, was sich in Deutschland nur die wenigsten Satiriker trauen: anstatt sich ein zweitausendstes Mal über Jesus, die christliche Kirche oder über einen konservativen Politiker lustig zu machen, witzelte und stichelte das Magazin gegen Mohamed, den Begründer des Islam.

Ein algerisch-stämmiges Brüder-Duo stürmte daraufhin das Redaktionsgebäude und ermordete fast alle dort anzutreffenden Mitarbeiter.


Dass, wer von seinem Recht auf Meinungsäußerung Gebrauch macht, auch Gegenwind hinnehmen muss, steht nicht zur Debatte. Ein Recht „kritisieren zu dürfen, aber selbst nicht kritisiert zu werden“ würden zwar viele gerne für sich in Anspruch nehmen, dennoch ist dieses Recht nur Autokraten vorbehalten und hat in freiheitlich ausgerichteten Gesellschaften nichts verloren. Jeder darf jeden im Rahmen der weitmaschig formulierten Gesetze kritisieren, ohne deshalb mehr fürchten zu müssen als schlimmstenfalls Gegenrede oder einen Reputationsverlust.

Die Grenze ist allerdings dort weit überschritten, wo sich äußernde Personen, so unangenehm ihre Worte auch daherkommen mögen, physische Übergriffe befürchten müssen. Und wohl in keinem Bereich ist die Lage düsterer, als wenn es darum geht, den Islam zu kritisieren.


Wer nicht ein Dasein in der Isolation fristen möchte, wie beispielsweise der Psychologe und Autor Ahmad Mansour, der muss im Zweifelsfall schweigen. Selbst gestandene und ausgewogen berichtende Journalisten vom Formate eines Constantin Schreiber trauen sich nicht mehr, den Islam auch nur sachlich zu kritisieren. Auch die, die sich nach dem Massaker des 7. Oktober 2023 an die Seite des jüdischen Staats stellten, leben ein Leben, das jederzeit von einer dunklen Wolke möglicher Gewaltakte überschattet ist.


Jede verstummte Stimme mag ihre ganz eigenen Gründe haben, warum sie lieber schweigt, als sich zu exponieren – gemeinsam aber haben sie die Angst vor Übergriffen durch gewaltbereite Islamisten, von denen es in Deutschland und im ganzen Westen viele gibt.


Es verwundert also kaum, dass sich mittlerweile ein lautes Schweigen bemerkbar gemacht hat, wenn es um den Islam geht.

Bis auf wenige und oftmals schrille Kommentatoren, bleiben die wichtigen Themen deshalb unausgesprochen, was einerseits den Islamisten in die Karten spielt und was andererseits den kritischen Diskurs radikalen Kräften überlässt, die oftmals berechtigte Kritik mit Fremdenhass vermischen.


Wenn der Rechtsstaat die Meinungsfreiheit nicht zu verteidigen vermag, wird es am Ende nur Verlierer geben.


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Die Gefahr für den freien Westen lauert nicht in den Moscheen


Islamismus bedroht die mit viel Blut teuer erkämpfte und erlernte, heute freiheitlich ausgerichtete politische Kultur des Abendlandes.

Aber es ist nicht der marodierende politische Islamismus, der die eigentliche Gefahr darstellt –schließlich halten sich die allermeisten Muslime an Recht und Gesetz und werden weder straffällig, noch fordern sie die Einführung der Scharia oder eines Kalifats. Nur hin und wieder gibt es kleine Gruppierungen, die derart radikal auftreten, dass sie die Rechtsordnung und damit die Bundesrepublik Deutschland als Ganzes offen ablehnen.

Die größte Gefahr geht von einer Gesellschaft aus, die an wahnhafter Selbstverteufelung einerseits und an Naivität andererseits leidet. Oder, anders gesagt, das Problem sind Subversion und die Tendenz liberaler Demokratien, Intoleranten gegenüber tolerant zu sein.


Wo sich linke Feministinnen hingebungsvoll mit Unterstützern der faschistoiden und grausam-frauenfeindlichen Terrororganisation Hamas öffentlich zum Gebet niederwerfen, da ist offensichtlich etwas gehörig schief gelaufen.

Der Selbsthass, der linke Agitatoren umtreibt und der sie dazu verleitet, die wohl am wenigsten ungerechte politische Entität, die es jemals gegeben hat, den sogenannten politischen Westen, abschaffen zu wollen, ist allerdings keine Entstehung der Neuzeit. Viel mehr ist er die Frucht eines Baumes, der schon vor Jahrzehnten gepflanzt wurde und der nun beginnt, immer kraftvoller auszutreiben.


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In den Fokus gerät dabei vor allen Dingen die kommunistisch-islamistische Achse, die das westliche Wertegerüst zunehmend von innen wie von außen bedroht und die medial, wenn überhaupt, nur am Rande thematisiert wird.


Die unheilvolle Achse, deren größte Verbindung aus einem gemeinsamen Feindbild besteht, trat schon vor vielen Jahrzehnten eine gemeinsame Reise an.


Es war die UdSSR, die sich mit beiden Beinen in den Boden stemmte, um die Ausbreitung der Idee der liberalen Demokratie zu verhindern. Gebracht hat der Einsatz nicht viel. Nach dem Mauerfall wurde zusehends klar, dass sich ein Großteil der Bürger des Ostens dem Versprechen von Wohlstand und Bürgerrechten anschlossen und von ihren jeweiligen kommunistischen Experimenten enttäuscht schienen, in die sie sich teilweise euphorisch hineinbegeben hatten.


Russland aber, so könnte man meinen, scheint die Last auferlegt, Weltmacht zu sein. Und eine solche gibt sich nicht geschlagen. Selbst dann nicht, wenn sie auf dem Feld und in den Köpfen vieler Bürger keine Siege mehr erringen kann. Und so dachte Moskau um. Anstatt auf kurzfristige und sofort sichtbare militärische Erfolge zu bauen, setzte man auf subversive Techniken, um den verfeindeten Westen am Ende doch noch in die Knie zu zwingen. Die logische Schlussfolgerung war nicht neu und sie bestand darin, den Westen von innen heraus zu zersetzen. Um wieder den Thron erklimmen zu können, von dem man sich gestoßen fühlte, nach dem das russische Zarenreich und die Sowjetunion untergegangen waren, verfeinerte Russland die Technik des hybriden Krieges, zu dem auch die psychologische Kriegsführung auf niedrigster Ebene gehört.

Es ging also nicht darum, vom Einsatz atomarer Sprengköpfe zu fabulieren und kurzfristig für Angst und Schrecken zu sorgen, sondern darum, das Denken der Bürger des Westens zu verändern und so das demokratische System zu destabilisieren.


Jahrzehntelang erschien die Universität als idealer Ausgangspunkt für subversive Taktiken.

Dort, wo junge und zumeist formbare Geister agierten, die obendrein bereit waren, sich politisch einzubringen, dort verleitete man ganze Generationen dazu, all das infrage zu stellen, was den Westen frei und wohlhabend gemacht hatte und all jene zu verehren, die ihre Bevölkerungen zwar brutal unterdrückten, aber die warme und wohlklingende Worte von Gleichheit und Antifaschismus zu formulieren wussten – an die großen Sympathien westlicher Studenten für Charaktere wie Mao oder Pol Pot sei erinnert.


Die Taktik der Subversion aber erreichte erst mit der Etablierung alternativer Medien einen neuen Höhepunkt. Soziale Medien und Messenger-Dienste gleichermaßen wurden zum Werkzeug der Stunde, ermöglichten sie doch die direkte und ungefilterte Ansprache von Millionen Haushalten mit Propaganda und Verdrehungen und mit dem Ziel, Zwist und Zweifel zu verbreiten. Auf diese Weise machte man sich den liberalen Rechtsstaat Untertan und nutzte die Waffen der Freiheit, um selbige im eigenen Interesse zu schwächen.


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Stetiger Kooperationspartner Russlands war indes die arabische Welt, die von der Sowjetunion nicht nur militärisch ausgestattet wurde, sondern die sich auch ideologisch dem großen Vorbild annäherte, das sich der Einflusssphäre der Amerikaner zu entziehen vermochte. Von den Russen lernte die arabische Welt neue Aspekte der hybriden Kriegsführung. Denn ebenso wie Russland, so fühlten sich auch viele arabische Führer vom politischen Westen gedemütigt und um ein panarabisches Projekt betrogen, das Unabhängigkeit und Macht, anstatt Zersplitterung und politische Bedeutungslosigkeit mit sich hätte bringen sollen.

Und so wuchs, gerade zu Zeiten des Kalten Krieges, ein Band zwischen Moskau einerseits und Kairo, Damaskus und Baghdad andererseits.


Was Russland spätestens nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion lernte, schauten sich Islamisten weltweit erfolgreich ab.

Auch sie setzten auf Hardpower – so kam es zu etlichen Terroranschlägen, zu öffentlichen Enthauptungen und zu vielen weiteren Gräueltaten – vor allen Dingen aber setzten sie zunehmend auf die Strategie der langsamen, aber umso effektiveren Softpower. Wenn Zeit kein Faktor ist, dann kann man selbst den mächtigsten Gegner erodieren.

Anstatt sich mit Geheimdiensten und Militärs zu messen, beschlossen zahllose Islamisten, Einfluss von innen zu nehmen und den Kampf ohne eine Kugel im Lauf zu führen.

Vereine wurden gegründet, Moscheen eröffnet, man organisierte sich am Campus und tat sich mit denen zusammen, die nach einem Ausgleich mit von ihnen als benachteiligt angesehenen Gruppierungen suchten. Außerdem baute man eine riesige Präsenz bei Social Media auf, die nicht nur aus bärtigen Kuttenträgern der alten Schule bestand, die wütend in die Kamera wetterten und die streng auf die Zuschauer herabblickten, sondern zunehmend setzte die islamistische Szene auf junge, Sneaker tragende Influencer, die gekonnt Lifestyle und Fragen des Alltags mit politisch-religiösen Botschaften verbanden.


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Nirgendwo sonst wird die neue Macht der Radikalen in Europa und Amerika derart sichtbar wie in der Debatte um den Israel-Gaza-Krieg, der seit dem 7. Oktober 2023 im Netz mindestens so erbittert geführt wird wie auf dem eigentlichen Schlachtfeld in Nahost.


Influencer berieseln stetig ihr Publikum mit sachte portioniertem Judenhass, sie verdrehen Tatsachen, löschen jeden Kontext aus und klagen stets nur den jüdischen Staat an und verschließen die Augen vor den Gräueltaten der islamistischen Menschenschänder, die nicht nur Juden ermorden, sondern die auch jeden Freigeist in der eigenen Bevölkerung still stellen.

Und die, die ihren wirren, hoch emotionalisierten und oft post-faktischen Inhalten etwas entgegensetzen, die machen sie als Kolonialisten oder Rassisten mundtot. Alternativ überlassen sie sie auch hochgradig aggressiven Followern, denen es gelingt, diese mit Morddrohungen und Gewaltphantasien einzuschüchtern.


Erfolgreich dringen die oft gemäßigt erscheinenden, aber in ihren Aussagen knallharten Akteure, so in die Köpfe von Millionen Jugendlichen ein. – Ohne jede Widerrede durch Journalisten, Politiker oder die Zivilgesellschaft gießen sie dort die Samen des Hasses, die nicht selten in Form der kranken Leidenschaft des Antisemitismus aufgehen. Und deren Früchte erschreckend an die 1930er-Jahre erinnern, als man es in Europa mit allerlei Verdrehungen vermochte, einem Volk beim kaltblütigen Massenmord das Gefühl von Rechtschaffenheit zu verleihen.


Und obwohl Juden und „Verräter“ (also ehemalige Muslime oder solche, die die Religion kritisieren) die schwerste Last zu schultern haben, so trifft der stetig im Hintergrund tröpfelnde Hass auch andere Gruppen hart: Homosexuelle sind unter Islamisten ebenso unbeliebt wie Jesiden oder mancher Kurde.

Selbstbestimmt lebende Frauen werden als Huren tituliert und generell erleidet die Idee der individuellen Freiheit, für die der Westen steht, Schiffbruch.


Das eigentliche Problem aber sind nicht die Agitatoren - die wird es immer geben. Und in jeder Epoche werden sie sich der Möglichkeiten bedienen, die ihnen zur Verfügung stehen.

Das eigentliche Problem ist eine Gesellschaft, die sich den Feinden der Freiheit nicht in den Weg stellt.

Das eigentliche Problem ist eine Politik, die mehr Angst vor Schlagworten hat als vor Subversion.

Und das eigentliche Problem besteht im Verlust der eigenen Identität, der ein Vakuum zurücklässt, das die Feinde der Freiheit geschickt zu füllen versuchen.


Dass Islamismus tötet, ist das eine.

Dass es aber eine krankende Gesellschaft braucht, eine haltlose, eine gottlose, damit der Hass das Fundament der Rechtsstaatlichkeit überhaupt erodieren kann, ist das andere.


Der stetige Zufluss junger Männer, die aus patriarchalen Gesellschaften in den Westen strömen – die schiere Naivität der einen und die stumme Unterwerfung der anderen – und die Anfälligkeit der freiheitlichen Länder, unfreiheitlichen Ideologien Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie selbst untergraben – sind Grund für größte Besorgnis.

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